pauluspeter
ADHS ist in aller Munde. Die wenigsten Nichtbetroffenen können erklären, was es damit auf sich hat, sind aber oft schnell mit Erziehungstipps aus Opas Trickkiste zur Hand. Hier erfahren Sie, was ADHS eigentlich ist, wie es sich für Betroffene und Angehörige anfühlt und wie man es behandeln kann.
Source: https://adhsgendered.wordpress.com/
Mädchen und junge Frauen mit ADHS werden oft übersehen, denn sie fallen weniger auf. Es ist wichtig, auf typisch weibliche Symptome zu achten.
Jungen bekommen deutlich häufiger eine ADHS-Diagnose als Mädchen – Fachleute gehen davon aus, dass das Syndrom bei Letzteren oft übersehen wird. Denn Mädchen mit ADHS sind seltener hyperaktiv, fallen weniger durch störendes Verhalten auf und können Defizite besser kompensieren. Bleibt die Störung unbehandelt, kann erheblicher Leidensdruck entstehen.
Luise Lehnard aus Freiburg hat erst mit 21 die Diagnose ADHS bekommen. Die Krankheit wird bei Mädchen viel seltener erkannt als bei Jungen.
Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) war lange Zeit als Kinderkrankheit bekannt. Doch mittlerweile weiß man, dass auch Erwachsene diese Krankheit haben können. Bei Frauen wird sie oft sogar erst im Erwachsenenalter festgestellt - und nicht schon im Kindesalter, wie es meist bei Jungen der Fall ist. So wie bei Luise Lehnard aus Freiburg.
Neuere Studien zeigen jedoch, dass Mädchen mit ADHS immer noch nicht in allen Fällen eine Behandlung erhalten, es sei denn, ihre Symptome sind schwerwiegend.
Immer mehr Experten sind sich der geschlechtsspezifischen Unterschiede bei ADHS bewusst. Oft zeigen Jungen mehr der typischen ADHS-Symptome wie Hyperaktivität. Frauen und Mädchen sind dagegen eher zurückgezogen. Dies kann zu Fehldiagnosen und unzureichender Behandlung führen und sich negativ auf schulische Leistungen und die Entwicklung auswirken.
Angelina Boerger bekam mit 29 Jahren ihre ADHS-Diagnose und räumt heute mit Vorurteilen gegenüber Betroffenen auf.
Wer ADHS hört, denkt meistens an den ‘Zappelphilipp’ in der Klasse, der nicht ruhig auf seinem Stuhl sitzen kann. Der laut ist, andere Kinder stört, sich schlecht konzentrieren kann. Doch dieses Bild ist mehr als veraltet. Die Journalistin Angelina Boerger hat erst mit 29 Jahren ihre Diagnose bekommen. In der 468. Folge des Morgenpodcasts "heute wichtig" berichtet sie von diesem Moment.
Viele Jugendliche und Erwachsene nehmen Medikamente zur Behandlung von ADHS. In Deutschland ist dies meist Methylphenidat, auch bekannt als Ritalin.
Weitere Forschung ist nötig, um zu verstehen, warum Methylphenidat Psychosen begünstigt. Vorsichtig sollte man sein, wenn man sich Methylphenidat rezeptfrei besorgt, um es zum Hirndoping zu verwenden, denn über die Risiken dieser Gruppen gibt es kaum Daten.
Der Konsum von Cannabis erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Allerdings stehen die Produkte des Pflanzenstoffes im Verdacht, Psychosen auszulösen.
Von einer Psychose ist die Rede, wenn die Betroffenen unter Verhaltensstörungen, Halluzinationen oder Wahnvorstellungen leiden. Die Wissenschaft versucht herauszufinden, ob eine Verbindung zwischen dem Konsum von Cannabis und dem Eintreten einer Psychose besteht. Bekannt ist, dass Cannabinoide wie THC in hoher Dosierung psychotische Symptome auslösen.
Mit zunehmendem Verständnis der Erkrankung werden immer mehr Mädchen mit ADHS diagnostiziert. Mittlerweile weiß man, dass sich ADHS bei Mädchen anders äußern kann als bei Jungen.
Die Behandlung von ADHS bei Mädchen kann Techniken zur Verhaltenskontrolle, organisatorische Strategien, Medikamente (z. B. Ritalin oder Attentin), Beratung und Unterstützung umfassen.
Wenn bei Kindern AD(H)S übersehen wird, kann das im Erwachsenenalter zu fatalen Folgen führen.
Gerade bei Frauen ist das oft der Fall. Fachleute wollen dafür nun sensibilisieren. Darunter auch der international engagierte Kinderarzt Gerhard Broer aus Bad Driburg.
Eine 2020 erschienene Übersichtsarbeit untersuchte die Unterschiede bei der Verschreibung von Medikamenten, ihre Wirksamkeit und Effizienz bei der Behandlung von ADHS bei Mädchen und Frauen.
In Deutschland ist Methylphenidat (Ritalin) bei Jungen und Mädchen das mit Abstand am häufigsten eingesetzte Medikament bei ADHS. Wer Methylphenidat kaufen will, braucht - unabhängig vom Geschlecht - ein Betäubungsmittelrezept.
Das Gefühl von Getriebensein, nicht abschalten können, fehlende Impulskontrolle: Nicht nur bei Kindern sind das Anzeichen von AD(H)S. Auch 2 Millionen Erwachsene sind betroffen - oft ohne es zu wissen.
„Ich war sehr unruhig, ich hatte überhaupt große Probleme, mich anzupassen, zuzuhören, ich wollte immer raus, ich wollte weg, ich wollte mich bewegen, und das war halt ein richtiges Gedanken-Chaos, das sind hundert verschiedene Dinge, alle zur gleichen Zeit, eins ist genauso wichtig wie das andere.“
Methylphenidat ist der am häufigsten verschriebene Wirkstoff gegen ADHS. Er macht abhängig und kann bei unsachgemäßem Gebrauch die Gesundheit schädigen. Deshalb unterliegt es in Deutschland den strengen Bestimmungen des BtMG.
Trotzdem wird es von immer mehr Menschen als Lifestyle- und Aufputschdroge konsumiert. Einige Online-Shops umgehen das Gesetz und bieten Methylphenidat rezeptfrei an.
Im Darknet werden nicht nur Drogen gehandelt, sondern auch Medikamente. Die dienen der Selbstmedikation von Patienten, meinen die Händler. Ein Einblick in das Geschäft der „illegalen Apotheken“.
Das Internet ist mit einem Haus vergleichbar. Die größten Zimmer sind bekannt, ebenso die dunklen Ecken – zumindest glauben die Bewohner das. Dann merken sie plötzlich, dass es noch einen Keller gibt. Wer dort war, berichtet mit Faszination oder Abscheu davon. So ist es mit dem Darknet, der digitalen Unterwelt.
Irrtümer und falsche Vorstellungen über ADHS sind so alt wie die Krankheit selbst.
Die Ursache für viele Missverständnisse ist die Gleichsetzung von Korrelation und Kausalität. So liegt zum Beispiel das Risiko des Substanzkonsums in der ADHS, nicht in den Medikamenten. Auch Studierende, die sich Ritalin ohne Rezept von Kommilitonen als Hirndopingmittel besorgen, sind nicht drogengefährdeter als ihre Kommilitonen.
Eine Sendung des populären Psychologeek im Faktencheck: Ursachen, Erblichkeit, Mode-Diagnose, Albert Einstein hatte ADHS?
Psychologeek ist ein Informationsangebot der Psychologin Pia Kabitzsch für “Funk”, das Content-Netzwerk von ARD und ZDF. Sie vermittelt darin Wissen über Psychologie, nach eigenen Angaben “unterhaltsam & mit Liebe”. Funk richtet sich vor allem an die 14- bis 29-Jährigen. Das ist gleichzeitig eine Altersgruppe, in der ADHS häufig diagnostiziert wird.
Bei der medikamentösen Behandlung von ADHS zeigen sich immer mehr Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Zur Behandlung von ADHS werden zwei Arten von Medikamenten eingesetzt: Stimulanzien und Nicht-Stimulanzien. Zu den Stimulanzien gehören vor allem Medikamente wie Methylphenidat (Ritalin) und Dextroamphetamin. Methylphenidat wird am häufigsten eingesetzt und kann in kurz- oder langwirksamer Form eingenommen werden.
Antworten zu den häufigsten Fragen rund um die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung ADHS im Erwachsenenalter.
Der Stand-Up-Comedian Felix Lobrecht hat vor Kurzem öffentlich über seine ADHS-Diagnose gesprochen. Er erhielt sie erst als Erwachsener. Erst jetzt versteht er, warum ihm früher viele Sachen schwergefallen sind. Hier finden Sie die Antworten zu den häufigsten Fragen rund um die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung ADHS im Erwachsenenalter.
