Wer das Wort „Kultur“ benutzt, soll sagen warum , wie und mit welchem Ziel.
Monokultur, Leitkultur, Multikulti, Interkultur, Subkultur, Arbeitskultur, Tanzkultur, Schulkultur, Willkommenskultur, Soziokulturell, Weltkulturerbe, Agrarkultur, Freikörperkultur, Esskultur, Kulturbeutel, kulturkritisch und kulturfreundlich. Wie kann ein Begriff eigentlich für alles dienen und sich so stark an so viele Kontexte anpassen? Dann gibt es wohl noch die fränkische und die bayerische Kultur, die türkische Kultur, die deutsche Kultur, die russische, die italienische, die Würzburger, die Stadtteil-Kultur und die Familienkultur. Was haben wir noch „mit Kultur“? Ne Menge. Da gibt es nämlich Definitionen, wann jemand besonders „kultiviert“ ist. Das wiederum ändert sich von Jahr zu Jahr, bzw. von Epoche zu Epoche oder nach Aufenthalt und Standort. Es gibt wenige Begriffe die so inflationär genutzt werden wie der Kulturbegriff. Insbesondere soll er auch für Phänomene im Zusammenhang mit Migration herhalten. Kultur dient viel zu oft der Gleichsetzung mit Ethnie, Gesellschaft oder gar dem Begriff der Nation.
In diesem Workshop setzen sich die Teilnehmer*innen mit dem Kulturbegriff auseinander. Sie erfahren „Kultur“ als vielfältigen dynamischen und von der Gesellschaft selbst geschaffenen Prozess, der diffusionsoffen ist.