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Updated by kinoptikum on Mar 14, 2013
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Prometheus - 09.08.12

Ridley Scotts bildgewaltige Rückkehr zum Science-Fiction-Film baut eine Brücke zu einem Klassiker und öffnet die Türe in ein neues Universum. Nach "Alien" und "Der Blade Runner" sind die Erwartungen das größte Hindernis für Scotts Comeback in einem Genre, das er meisterlich mitprägte. Wer sich nur in Vergleichen verliert, das Gefühl eines originären Erlebnisses reproduzieren will, schmälert deshalb die beeindruckende Seherfahrung die "Prometheus - Dunkle Zeichen" sehr wohl ist, auch wenn Perfektion, wie in aller Schöpfung, nicht erreicht wird. Das Drehbuch zeigt die Spuren eines langen Evolutionsprozesses mit großen Ideen, aber auch Kompromissen, die durch das Budget, aber auch durch einen Kultfilm bedingt sind, zu dem man als etablierte Marke verweisen will. Herausgekommen ist ein Hybrid, der "Alien"-DNS in sich trägt, aber mit Bezügen zu "Watchmen" viel größere Fragen über Verantwortung von Schöpfung und Unberechenbarkeit von Evolution aufwirft. Ein starker Prolog sät die Saat, zeigt wie der Erde Leben gegeben wurde. Unzählige Generationen später finden die Forscher Shaw (Noomi Rapace aus "Verblendung") und Holloway (Logan Marshall-Green) Hinweise auf die Herkunft der experimentierfreudigen Spender - auf einen Planeten, der Antworten geben könnte auf die elementarsten Fragen des Menschen zwischen Spiritualität und Wissenschaft. Als Shaw, Holloway und weitere 15 Crewmitglieder nach zweijähriger Reise auf dem Raumschiff Prometheus den Planeten erreichen, entdecken sie Entsetzliches. Statt ihren Schöpfern gegenübertreten zu können, sind sie mit deren Schöpfung, mit mutierenden Lebensformen und einem extrem aggressiven Entwicklungszyklus konfrontiert. Hybris spielt eine tragende Rolle in dieser Geschichte, die sich anfangs ruhig und mit einer majestätischen Aura entwickelt, im Soundtrack schon früh auf "Alien" verweist und schließlich als Science-Fiction-Horror-Hybrid gute Schock- und Suspenseszenen generiert. Von menschlicher Intelligenz hält der Film erkennbar nichts, weshalb sich einige Figuren ausgesprochen dumm verhalten, nur Shaw und der von Michael Fassbender perfekt gespielte Android David smart genug sind, um sich den Respekt des Zuschauers zu sichern. Neue Maßstäbe kann Scott mit einem bescheidenen Budget von 130 Millionen Dollar visuell nicht setzen, bleibt auch im Einsatz von 3D fast zu dezent, will nie effekthascherisch, kein William Castle sein. Trotzdem leistet "Prometheus" in Ausstattung und Bildgestaltung Beachtliches, bleibt auch thematisch ein faszinierender Film, der leidenschaftlich diskutiert werden wird, der verblüfft, verstört und, auf dem Weg in neue Franchisewelten, längst nicht alle Geheimnisse verrät.

Total Recall - 23.08.12

Douglas Quaid ist ein normaler Fabrikarbeiter, der mit seinem Leben mit seiner bildschönen Ehefrau Lori eigentlich ganz zufrieden sein könnte. Und doch nagt da etwas an ihm, verspürt er den Drang, einen Urlaub von seinem Dasein zu nehmen. Er lässt sich auf eine der virtuellen Reisen ein. Doch dabei geht etwas schief: Auf einmal beginnt Douglas sich an Dinge zu erinnern, die ihm fremd sind. Seine Frau entpuppt sich als Killerin und macht Jagd auf ihn, während Douglas auf der Flucht versucht, sein wahres Ich zu entschlüsseln. Remake von Paul Verhoevens legendärem Science-Fiction-Klassiker "Die totale Erinnerung" mit Arnold Schwarzenegger aus dem Jahr 1990: Ursprünglich eine lose Adaption von Philip K. Dicks Kurzgeschichte "We Can Remember It For You Wholesale", greift Len Wiseman ("Stirb langsam 4") hier die Grundelemente von Verhoevens Film auf und macht daraus eine atemlose Hetzjagd durch eine spektakulär designte Welt, in der Colin Farrell eine ausgezeichnete Figur als Actionheld macht, auch wenn man die subversive Doppelbödigkeit des Originals hier vergebens sucht.